Seit Jahren soll Mahmoud Charr (31-4, 17 K.o.) den Titel der WBA als „regulärer“ Weltmeister der WBA im Schwergewicht verteidigen, den er seit seinem Sieg gegen Alexander Ustinov (36-4, 27 K.o.) am 25. November 2017 innehat. Sein Gegner steht schon lange fest: Trevor Bryan (20-0, 14 K.o.), der seit 11. August 2018 den Interim-Titel der WBA im Limit trägt. Schon oft wurde Kritik laut, dass beide ihre Titel behalten dürfen, obwohl sie seit Jahren nicht mehr im Ring standen. Nun übt der Verband Druck auf Promoter Don King aus, der das Duell auf die Beine stellen soll: King soll Verträge einreichen, denen zufolge das Match bis zum 29. Januar 2021 stattfindet.
In einem Schreiben an die Camps beider Boxer äußert sich Carlos Chavez, Vorsitzender des WBA-Meisterschaftskomittees folgendermaßen: „Die Versteigerung dieser Pflichtverteidigung fand am 2. März in Panama statt.“ Üblicherweise haben die Parteien nach erfolgreicher Versteigerung 20 Tage Zeit, um alle Verträge vorzulegen. „In diesem Fall allerdings machte die pandemiebedingte Pause im Box-Geschäft eine Durchführung unmöglich, also wurde der Vorgang pausiert. Nun wo die meisten Länder ihre Grenzen wieder geöffnet haben und Boxen weltweit wieder in merklichem Ausmaß stattfindet, ist eine gute Zeit um den Vorgang fortzusetzen,“ heißt es dort weiter. Die WBA droht mit Konsequenzen: „Sollte einer oder beide Kämpfer den Vertrag nicht unterschreiben, wird er oder werden beide den Titel als Champion und/oder Pflichtherausforderer verlieren.“ Der Gewinner des Matches würde theoretisch Pflichtherausforderer von WBA-Super-Champ Anthony Joshua (23-1, 21 K.o.) werden.
Text: Nils Bothmann